Norbert Hackbusch, kulturpolitischer Sprecher der Fraktion „Die Linke“ in der Hamburgischen Bürgerschaft, hielt auf Einladung des Berufsverbands die Eröffnungsrede für „Position. 2018“. Dabei betonte er, dass gerade die Bildende Kunst finanziell dringend besser gefördert werden müsse. Besonders liege ihm die „Kunst im öffentlichen Raum“ am Herzen, da diese auch ein Publikum außerhalb geschlossener Ausstellungsräume anspreche und die künstlerische Arbeit im öffentlichen Raum wichtige Denkanstöße gebe. Der öffentliche Raum dürfe nicht von unternehmerischen Interessen dominiert werden.
Mit einem Zitat aus führenden Kreisen der damals regierenden Hamburger SPD vergegenwärtigte Hackbusch, dass bereits zum Start des Programms im Jahre 1981 bereits klar gewesen sein muss: Das Budget liegt weit hinter vergleichbaren Programmen in Bremen und Berlin zurück und ist kaum für diesen kulturellen Auftrag ausreichend. Eine Erhöhung des Budgets wurde damals (im Falle des Erfolgs) in Aussicht gestellt. Das bundesweit viele Jahre als vorbildlich geltende Hamburger Modellprojekt „Kunst im öffentlichen Raum“ wurde stattdessen durch Inflation und (seit 2003) durch Halbierung letztlich „gevierteilt“!
Aus Sicht des Berufsverbands werden sinnvolle Impulse und Reformideen vom Senat seither immer wieder vertagt: Das Modellprojekt „Stadtkurator/in“ hat gezeigt, dass es lohnt, sich aktiv um die Ausgestaltung des Programms zu kümmern. Nach dem Ende der „Amtszeit“ der ersten Stadtkuratorin Sophie Goltz im Sommer 2016 dauerte es fast ein Jahr, bis man diese Funktion erneut ausgeschrieben hatte. Bis heute ist immer noch nicht bekannt, wer diese Aufgabe übernehmen und wann diese Funktion wieder ausgeführt werden wird!
Ein von der Behörde für Kultur und Medien veröffentlichtes und von einer Arbeitsgruppe der Kunstkommission initiiertes Papier zur Zukunft des Programms brachte einige gute Ideen hervor. Jedoch wurden von Kultursenator Dr. Brosda in einem Brief an den Berufsverband im Sommer 2017 die Erwartungen einer baldigen zeitgemäßen Ausstattungen weiterhin gedämpft:
„Inwieweit sich aus diesem Prozess reale Perspektiven für verbesserte finanzielle und organisatorische Voraussetzungen der Kunst im öffentlichen Raum ergeben, kann heute noch nicht beantwortet werden.“