Jahresausstellung des Berufsverbands bildender Künstler*innen Hamburg
20. Januar – 25. Februar 2024
Teilnehmende Künstler*innen: Jared Bartz, Anna Bochkova, Miriam Breig, Christine Brey, Kai Brüninghaus, Martin Conrad, Anne Dingkuhn, Bojana Fuzinato, Janine Gerber, Anna Goldmund, Simone Kesting, Vivi Linnemann, Lena Oehmsen, Stefan Oppermann, Jadranko Rebec, Jacques Sehy, Ursula Steuler
Eröffnung Freitag, 19. Januar 2024, 19 Uhr Begrüßung: Johann Walther Seidensticker (BBK Hamburg), Èv van Hettmer (Künstlerin, Jurymitglied) Einführung: Dr. Thomas Piesbergen (Freier Autor) 20 Uhr: Gegenwart der Utopie – Performance von Anna Goldmund
Ausgangspunkt für die vom Berufsverband bildender Künstler*innen initiierte Jahresausstellung ist Ernst Blochs (1885-1977) „konkrete Utopie“. Der deutsche Philosoph verstand Utopie nicht bloß als eine realitätsferne Fantasie, sondern als Teil des Hier und Jetzt. Der Kunst kommt in seiner Theorie eine besondere Bedeutung zu: Sie macht Unerfülltes sichtbar, bringt alternative Vorstellungsbilder zum Ausdruck und kann so Veränderungsprozesse in Gang setzen.
Daran anknüpfend eröffnet die Gruppenausstellung Andere Verhältnisse Assoziationsräume für eine Umgestaltung der Realität und regt dazu an, neue Blickwinkel einzunehmen. Die 17 von der Jury ausgewählten Positionen beschäftigen sich mit gegenwärtig drängenden Fragen des sozialen Miteinanders sowie des Verhältnisses des Menschen zu seiner Umwelt. Unter Verwendung verschiedener künstlerischer Medien werden Konventionen hinterfragt und gesellschaftliche Zukunftsvisionen ergründet.
Ausstellungsidee: Beatrice Dettmann, Èv van Hettmer, Joachim Jacob,Zhiyi Liu, Peter Schindler
Jury: Èv van Hettmer, Joachim Jacob, Zhiyi Liu, Peter Schindler
Realisation: Èv van Hettmer
Auswahl und Realisation: Èv van Hettmer und Peter Schindler
Im Gespräch: Adnan Softić, Julia Nordholz und David Wallraf
Die Sound Art befindet sich an der Schnittstelle von bildender Kunst und Musik, mit ästhetischen Anleihen aus beiden Bereichen. So finden sich einerseits Schnittmengen zur installativen oder performativen Kunst und andererseits zur experimentellen, oft elektronischen Musik, stets mit der Einladung einer polymodalen Wahrnehmung von Räumlichkeit, Zeitlichkeit und Objekthaftigkeit.
Wir wollen über Arbeitsweisen der Sound Art sprechen: Was ist ein field recording, was ist sonification? . Kann das Auditive etwas ausdrücken, was das Visuelle nicht vermag? Hat Sound eine Materialität? Wie haben technologische Fortschritte die Entwicklungen und Möglichkeiten der Sound Art beeinflusst? Welche kreativen Impulse sind dadurch entstanden? Oder erst einmal: Was ist Sound? Was ist Sound Art? In welchem Verhältnis steht sie zu Begriffen wie Musik oder Noise?
Forum II: Die Skulptur im öffentlichen Raum
Sonntag, 12.11.23, 15 Uhr, Beginn 15.30 Uhr
Freiraum des MK&G
Im Gespräch: Anne Reiter, Axel Loytved, Ute Vorkoeper
Die Skulptur kennt eine lange Kunsttradition. Sie gilt als eine der ältesten Kunstformen und nimmt in den unterschiedlichsten Kulturkreisen seit jeher eine zentrale Rolle in den Kulturtechniken des Ritus ein, seien sie etwa religiös oder sozial. In diesem Sinne ist die Skulptur fest im öffentlichen Raum verankert – und hat auch heute an Relevanz nicht verloren. Sie ist, vor allem in der zeitgenössischen Stadt, in der jeder Quadratmeter von Interesse für die Immobilienspekulation ist, eng an die Frage Wem gehört die Stadt? gekoppelt. Kann die Skulptur als Kunst im öffentlichen Raum auf diese Frage antworten? Welche ästhetischen Mittel dürfen, sollen, müssen dafür aufgewendet werden? Wer entscheidet über die Gestaltung von öffentlicher Fläche, wer gedenkt damit wem und wer bleibt unsichtbar? Hat das historische Reiterstandbild aktuell noch eine Entsprechung? Oder ist es ein Artefakt einer vergangenen und weiterhin zu überkommenden Gesellschaftsstruktur, das analog zu dieser zerstört werden muss? Welche Rolle spielt das Performative? Kann die flüchtige Bewegung und die momenthafte Raumeinnahme als skulpturaler Akt verstanden werden? Aber auch: Wie verlaufen die Fördermechanismen für Kunst im öffentlichen Raum? Welche Rolle spielen Bottom Up-Mechanismen, gemeinwohlorientierte Initiativen und Nachhaltigkeit in Hamburg? Welche Stakeholder gibt es in der Vergabe solcher Mittel?
Forum III: Queer Curating
Donnerstag, 16.11.23, 18 Uhr, Beginn 18.30 Uhr, Kunsthaus Hamburg
Im Gespräch: Barbara Miersch, Lilly Urbat, Neo Seefried, Pascal Schmidt
Unter dem Begriff Queer Curating sammeln sich Ideen und Forderungen für neue Arten und Weisen der zeitgenössischen Ausstellungspraxis, die darauf abzielen, vielfältige Perspektiven, Identitäten und Erfahrungen marginalisierter Gruppen in den Mittelpunkt zu stellen. Es geht darum, traditionelle Ausstellungskonzepte und -praktiken zu hinterfragen und in einem aktivistischen Akt der Störung die ihnen zugrundeliegenden hegemonialen Hierarchien zu destabilisieren. Darüber hinaus nutzt Queer Curating den Ausstellungsraum als einen inklusiven und diversen Ort für Dialog, Diskussion und soziale Interaktion, um Kunst in einen breiteren sozialen und politischen Kontext zu integrieren. Wie sehen solche queeren Kurationspraktiken konkret aus? Gibt es einen Unterschied, zwischen ‚queere Inhalten kuratieren’ und ‚queer kuratieren‘? Gibt es queere Kunst und Kunstpraktiken? Wie sehen diese aus? Wie gehen wir mit dem Thema der Aneignung und Vereinnahmung des Begriffs und der Praktiken durch hegemoniale Institutionen um?
Künstler – Atelier – Schmiede, Planwerkstatt, Denklabor? Fahrrad-Führungen mit Iris Albrecht
Wir sehen, wo und wie die Kunst entsteht und kommen ins Gespräch über Werk und Hintergründe des künstlerischen Schaffens. Wir lernen verschiedene Positionen kennen aus Malerei, Grafik, Bildhauerei, Objekt und Installation.
Fahrradtour zur Kunst – Sonnabend, den 28.10.2023 von 12 – 18 Uhr
Unterwegs mit dem Fahrrad, besuchen wir eine Reihe Künstler- Ateliers:
Die Geschichte des Kunsthauses beginnt mit dem Engagement Hamburger Künstler*innen für ein geeignetes Haus der Kunst als öffentliche Einrichtung. 1963 wurde der Neubau des Kunsthauses fertiggestellt und eröffnet – genau an der Stelle, an der heute die Galerie der Gegenwart der Kunsthalle steht. Der Berufsverband war alleiniger Betreiber des Kunsthauses; mit der Gründung der Kunsthaus gGmbH wurde er Hauptgesellschafter. Seit dem Bau der Galerie der Gegenwart ist das Kunsthaus mit dem Berufsverband ansässig in der alten Markthalle am Klosterwall. Im 60. Jubiläumsjahr des Hauses ist die Zukunft des gegenwärtigen Standorts aufgrund geplanter Ausweitungen des Musikbetriebs im selben Gebäude offen.
Pressemitteilung des Bundesverbands bildender Künstlerinnen und Künstler
Ein weiterer Meilenstein: Die Ankündigung von Kulturstaatsministerin Claudia Roth, ab 2024 Honoraruntergrenzen für die Vergütung künstlerischer Leistungen auf Bundesebene einzuführen, begrüßt der BBK Bundesverband außerordentlich. Damit nähert sich die Bundesregierung einem wichtigen kulturpolitischen Ziel der Koalitionsvereinbarung weiter an. Mit der zügigen Umsetzung der Ankündigung kann der Bund eine Vorbildrolle einnehmen. Dies unterstützt auch die Länder dabei, die sog. Honorarmatrix der Kulturministerkonferenz mit Leben zu füllen.
Für den Bereich der Bildenden Kunst bietet der „Leitfaden Honorare für Bildende Künstlerinnen und Künstler“, eine fundierte Grundlage. Deshalb wird er von den großen Künstler:innenverbänden BBK, Deutscher Künstlerbund und GEDOK getragen und findet schon jetzt zunehmend Anwendung in der Praxis.
Dagmar Schmidt und Marcel Noack, BBK-Bundesvorsitzende: „Kunst ist Arbeit, wie Bundesarbeitsminister Hubertus Heil anlässlich des KSK-Jubiläums richtig sagte. Die Ankündigung von Claudia Roth ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der vielfach prekären Lage von Künstlerinnen und Künstlern. Denn bessere Einkommen machen resilienter gegen Krisen und sichern ab gegen Altersarmut.“
Unter dem Titel „Wir können Kunst“ fördert der BBK als Programmpartner des BMBF Kunstprojekte lokaler Bündnisse, die von professionellen Bildenden Künstler:innen für Kinder und Jugendliche durchgeführt werden, deren Bildungschancen eingeschränkt sind. Bis zum 30.9. können Projektanträge gestellt werden. Alle Informationen unter https://www.bbk-bundesverband.de/projekte/wir-koennen-kunst-kultur-macht-stark
„Kunst – Potentiale in ländlichen und urbanen Räumen“
6. Oktober 2023, 13.00 – 19.00 Uhr
FMP1, Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin
Das Symposion widmet sich den Bedingungen des Kunstschaffens in ländlichen, urbanen und Übergangs-Räumen. Zentrale Fragen sind dabei unter anderem: Wie müssen attraktive, wirksame Strukturen für die Bildende Kunst aussehen? Wen wollen beziehungsweise wen müssen wir erreichen? Wie kann künstlerische Arbeit unterstützt und finanziert werden? Wel-che Herausforderungen und Schwierigkeiten bestehen? mehr
POSITION. Forum und Ausstellung ist eine Veranstaltungsreihe des Berufsverbands Bildender Künstler*innen Hamburg. Die Ausstellung präsentiert die Werke der neuen Mitglieder des Verbandes mit ihren Positionen.
Die Ausstellung findet vom 4. – 12.8.2023 in der Fabrik der Künste, Kreuzbrook 10, statt. Ob in diesem Rahmen Podiumsveranstaltungen stattfinden werden, hängt von Finanzierungszusagen ab. Nähere Informationen folgen.
Künstler*innen:
Anja Matzke, Bojana Fuzinato, Johannes Hartmann, Julia Zaretskaja, Lars Klingenberg, Miriam Breig, Paolo Moretto, Per Pegelow, Simone Kesting, Elisa Goldammer, Anna Bochkova, Janine Seelen
Mit freundlicher Unterstützung der Verbandsmitglieder, des Bezirksamt Hamburg-Mitte, der Behörde für Kultur und Medien Hamburg sowie der Fabrik der Künste.
Weitere Informationen: bbk-hamburg.de fabrikderkuenste.de